Frontier beurteilt klimapolitische Optionen für den niederländischen Stromsektor

Frontier beurteilt klimapolitische Optionen für den niederländischen Stromsektor

Das niederländische Wirtschaftsministerium hat zwei Berichte von Frontier (Europa) (Bericht, Appendum) zu Szenarien für kohlebetriebene Kraftwerke veröffentlicht. Die Niederlande haben sich verpflichtet, bis 2050 ein CO2-armes Energiesystem zu entwickeln, das zuverlässig, bezahlbar und sicher ist. Im Zuge der weiteren Energiestrategie werden zwei der sieben verbliebenen Kohlekraftwerke bis Mitte 2017 vom Netz genommen. Im November 2015 hatte das niederländische Parlament eine Initiative zum Abbau des Kohlestroms genehmigt und die Regierung aufgefordert, einen Plan zur Realisierung weiteren Emissionsabbaus im Stromsektor zu erarbeiten.

Frontier war vom Ministerium beauftragt worden, verschiedene Maßnahmenszenarien zum möglichen Abbau von Kohlekraftwerken und weiteren Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen, wie beispielsweise die Einführung von Mindestpreisen für CO2-Zertifikate in Zentral- und Westeuropa, zu modellieren.

Die Analysen von Frontier kamen zu folgenden Ergebnissen:

  • Die Stilllegung aller verbleibenden Kohlekraftwerke in den Niederlanden würde zwar den deutlichsten Rückgang von CO2-Emissionen in den Niederländen bedeuten, die damit verbundenen Kosten aber wären jedoch sehr hoch und ein Großteil der zusätzlich im niederländischen Stromsektor erreichten Einsparungen würde durch höhere Emissionen in Nachbarländern wie Deutschland kompensiert.
  • Aus europäischer Sicht führt die Einführung von Mindestpreisen für CO2-Zertifikate in Zentral- und Westeuropa (wie aktuell in Frankreich diskutiert) zwar zu höheren Emissionseinsparungen, bedeutet aber gleichzeitig steigende Kosten für den Endverbraucher und einen Anstieg von Emissionen in solchen Ländern, die nicht an diese Mindestpreise gebunden sind.
  • Zusätzliche Maßnahmen zur Verringerung von CO2-Emissionen in Kohlekraftwerken, wie beispielsweise das Co-Firing mit Biomasse und Carbon Capture and Storage (CCS) sind am kostengünstigsten und haben die geringsten Auswirkungen auf den Strommarkt. Jedoch würden derartige Maßnahmen nur zu einem geringeren Rückgang der Gesamtemissionen in den Niederlanden führen, die wiederum teils von höheren Emissionen im Ausland ausgeglichen würden.

Frontier berät regelmäßig Kunden aus Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor zu Fragen des Strommarktdesigns.

Nähere Informationen erhalten Sie bei Miriam Rau unter m.rau@frontier-economics.com oder telefonisch unter +49 (0) 221 337 130.