Verbot von Kohlestrom und CO2-Mindestpreis: eine Analyse klimapolitischer Maßnahmen in den Niederlanden

Die Niederlande haben sich dazu bekannt, ein sicheres und bezahlbares Energieversorgungssystem mit geringer C02-Belastung anzustreben. Die aktuelle Koalitionsregierung hat sich daher verpflichtet, die nationalen CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber 1990 um 49 % zu reduzieren und plant, noch vor 2030 die Erzeugung von Strom aus Kohle zu verbieten. In diesem Zusammenhang erwägen die Niederlande auch die Einführung eines nationalen CO2-Mindestpreises (Carbon Price Floor, CPF).

Das niederländische Ministerium für Wirtschaft und Klimapolitik beauftragte Frontier, die möglichen Auswirkungen dieser Maßnahmen zu untersuchen. Die Haupterkenntnisse unserer Studie sind:

• Ein Kohleausstieg würde die CO2-Emissionen in den Niederlanden bis 2030 um bis zu 18 Millionen Tonnen verringern
• In Verbindung mit einem CPF würde dieser Wert auf 26 Millionen Tonnen steigen
• Vieles davon würde jedoch durch den Umstand aufgehoben, dass die Niederlande den Großteil ihres Stroms aus Ländern mit höherer Emissionsintensität importieren – auf EU-Ebene hochgerechnet betrüge die Netto-Reduktion daher nur 4 Millionen Tonnen CO2
• Die Strompreise würden moderat steigen – um 3 €/MWh im Jahr 2030

Der niederländische Industrieverband Energie-Nederland beauftragte Frontier zudem mit einer Folgestudie, um die möglichen Auswirkungen eines Kohlestromverbots in Verbindung mit einem regionalen CPF der Benelux-Länder, Österreichs, Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz im Rahmen des sogenannten Pentalateralen Energieforums zu analysieren.

Die erweiterte Untersuchung zeigt, dass in diesem Fall:

• die CO2-Emissionen in der gesamten Region im Jahr 2030 um 40 Millionen Tonnen und in den Niederlanden um 19 Millionen Tonnen zurückgehen würden
• die Versorgungssicherheit in den Niederlanden nur moderat beeinträchtigt wäre, während ein nationaler CPF die Importabhängigkeit erhöhen würde
• die Strompreise in den Niederlanden um bis zu 7 €/MWh ansteigen würden

Frontier berät regelmäßig öffentliche Stellen und private Organisationen in Fragen der Energie- und Klimapolitik.

Für weitere Informationen senden Sie bitte eine E-Mail an Saskia Nett unter s.nett@frontier-economics.com oder nehmen Sie telefonisch unter +44 (0)20 7031 7000 Kontakt auf.