GASPOOL und NCG werden eins

Wie können Engpässe innerhalb des neuen deutschlandweiten Gasmarktgebiets (Trading Hub Europe) effizient bewirtschaftet werden? Welche Instrumente sollten dafür zur Verfügung stehen? Unsere Studie für die Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES) untersucht und beantwortet diese Fragen im Detail.

Am 1. Oktober 2021 war es soweit: Nach mehrjähriger Vorbereitung wurden die deutschen Gasmarktgebiete GASPOOL und NCG zu einem einzigen, deutschlandweiten Marktgebiet (Trading Hub Europe, THE) zusammengelegt.

Dadurch müssen Netznutzer nicht länger die physisch vorhandene Transportkapazität zwischen den beiden ehemals getrennten Marktgebieten bei ihren Transportbuchungen beachten und können Gas scheinbar engpassfrei innerhalb von ganz Deutschland transportieren. Dadurch können zusätzliche Transportbedarfe entstehen. Die Abwicklung des Gastransports unterliegt allerdings weiterhin den gleichen netzseitigen Restriktionen wie vor der Marktgebietszusammenlegung, da die Marktgebietszusammenlegung ohne Netzausbau durchgeführt wurde.

Daher könnten aufgrund der Marktgebietszusammenlegung Engpässe im Gasnetz entstehen. Dies erfordert den Einsatz von Instrumenten zur Bewirtschaftung von Engpässen innerhalb von Marktgebieten. Welche Instrumente dafür grundsätzlich eingesetzt werden sollten, wurde im Zuge der Zusammenlegung von GASPOOL und NCG kontrovers diskutiert und durch die Bundesnetzagentur im Verfahren „KAP+“ geregelt.

Zunächst geht unsere Studie geht über diese konkrete Debatte hinaus und liefert allgemeingültige Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen für einen effizienten Instrumentenmix:

  • Die Studie entwickelt eine vollständige und systematische Übersicht über alle denkbaren Instrumente zur Bewirtschaftung von Engpässen in Gasmarktgebieten.
  • Die Studie zeigt allgemeingültige ökonomische Grundsätze auf, auf deren Basis nationale Regulierungsbehörden den zur Verfügung stehenden Instrumentenmix zur Engpassbewirtschaftung festlegen sollten.
  • Die Studie gibt eine Empfehlung für eine effiziente Abrufsystematik von Instrumenten zur Engpassbewirtschaftung ab.

Am Beispiel der deutschen Marktgebietszusammenlegung von NCG und GASPOOL wird die entwickelte Systematik dann angewandt und ein effizienter Instrumentenmix für das neue deutsche Gasmarktgebiet (THE) abgeleitet. Ein Vergleich mit den im Verfahren „KAP+“ durch die BNetzA genehmigten Instrumenten zeigt, dass durch eine Anpassung der Instrumente mehr Potentiale zur Engpassbewirtschaftung ausgeschöpft werden könnten und eine effizientere Engpassbewirtschaftung möglich wäre. Die vollständige Studie ist über den untenstehenden Link verfügbar.

Frontier berät regelmäßig zu Fragen des Marktdesigns im Gasmarkt.

Nähere Informationen erhalten Sie unter media@frontier-economics.com oder unter +44 (0)20 7031 7000.