Entwicklung eines Wasserstoffkonzepts für die HyExperts-Region Mainz

Entwicklung eines Wasserstoffkonzepts für die HyExperts-Region Mainz

Zum Aufbau einer funktionierenden regionalen Wasserstoffwirtschaft bedarf es ein hohes Maß an Koordination auch auf kommunaler Ebene

Die Energiewende und die damit verbundenen Klimaschutzziele der Bundesregierung machen einen Systemwandel hin zu Erneuerbaren Energien notwendig. Wasserstoff wird dabei eine wichtige Rolle spielen, um in einem integrierten Energiesystem die Sektoren Industrie, Elektrizität, Wärmeversorgung und Verkehr zu dekarbonisieren.

Die Landeshauptstadt Mainz verfolgt das Ziel, bereits bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Im Rahmen einer Förderung als „HyExperts“ entwickelte Frontier Economics in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern d-fine und CMS ein übergreifendes Wasserstoffkonzept für die Landeshauptstadt Mainz und die umliegenden Landkreise. Hierzu wurden die bestehenden und geplanten Wasserstoffprojekte der lokalen Stakeholder ausgewertet und um Schätzungen der allgemeinen Wasserstoffverbrauchs- und Erzeugungspotenziale der Region ergänzt. Auf dieser Basis wurden verschiedene mögliche Entwicklungsperspektiven für eine zukunftsfähige Wasserstoffwirtschaft

Ein wichtiger Baustein des Gesamtkonzeptes ist die regionale Erzeugung von grünem Wasserstoff, die mittelfristig ergänzt wird um den Wasserstoffimport aus überregionalen Quellen. Die Versorgung der Wasserstoffverbraucher mit Schwerpunkt in der Industrie, sowie im Mobilitätssektor mit ÖPNV, Straße, Schiene und Schifffahrt erfolgt mittels eines geeigneten Distributionskonzeptes, das die Quellen und Senken in der Region miteinander verbindet.

Die Kernergebnisse des Projektes zeigen:

    • Bis zum Jahre 2050 könnte der Gesamtwasserstoffbedarf der Region Mainz bis zu 11 TWhH2 betragen – davon entfallen bis zu 85% auf den stofflichen und energetischen Verbrauch in der Industrie.
    • Bei einem starken Ausbau erneuerbarer Energien könnte das regionale Wasserstofferzeugungspotenzial im Jahr 2050 bis zu 2 TWhH2
    • Langfristig ist die Region Mainz auf Importe angewiesen, um ambitionierte Wasserstoffbedarfe zu decken.
    • Der Wasserstoff-Ausbauplan für die Region Mainz konzentriert sich kurzfristig auf die Umsetzung regionaler Erzeugungspotenziale, wobei lokalen Wasserstoffspeichern eine zentrale Rolle für die Versorgungssicherheit zukommt.
    • Mittel- bis langfristig wird eine umfassende, resiliente und wettbewerbsfähige Wasserstoffversorgung in der Region Mainz durch die Einbindung in die überregionalen Versorgungssysteme ermöglicht.
    • Die politischen Akteure können zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in der Region Mainz durch Unterstützung bei der übergreifenden strategischen Planung, der Verstetigung von Netzwerken und der Sicherung von Fördermitteln beitragen.

Das Wasserstoffkonzept wurde in enger Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern in der Region Mainz erarbeitet. Hierfür wurden Stakeholder aus allen Wertschöpfungsstufen (Erzeugung, Speicherung, Aufbereitung, Transport, Handel, Verbrauch) und Sektoren (Mobilität und Logistik, Industrie, Gebäudewärme, Energieversorgung) zu aktuellen und zukünftig geplanten Wasserstoffaktivitäten und Projekten befragt. Die Zusammenarbeit wurde durch regelmäßigen Austausch in Workshops unterstützt.

Den Abschlussbericht zu diesem Projekt können Sie hier.